6.8.07

Aktse, 12. Jan.

...

Etwas über das Glitzern des Schnees schreiben. Es ist natürlich von dessen Kristallstruktur abhängig, aber es entsteht nicht immer, und je nach Licht wird es anders.

Im Mondlicht ist kein Rot, kein Gelb, nur leichtes Grün, ein Hauch von Blau, so daß es fast durchsichtig scheint. Dieses klare Leuchten sammelt sich im Schnee und wird dort zu einem von unten heraufsteigenden, sanftweißen Glühen. Schatten schmiegen sich in seine Tiefe, durchsichtiges Schwarz, das dunstiges Grün in sich erahnen läßt. Darüber sind funkelnde, vierkantige Lichter ausgestreut, irren winzige, blendende Lichter umher. Sie gleißen mit jeder Bewegung anderswo auf, sind anderswo fort, schweben – wenn man still steht – bewegungslos über der Tiefe des Weißen. Von unten steigt eine Ahnung von Blau herauf, im weißen Glühen erscheint aufdämmerndes Grün. Und darüber sind Lichterfunken, farblos und rein.

Der Mond selbst ist befremdend fern davon, im Weltraum, gelb ge­rundet und voll.

...
(Bergtundra, S. 246)

Aktse, 10. Jan.

...

In der Nacht war das Licht des Vollmondes so stark, daß die Dinge auf der hellen Schneeoberfläche schwarze Schatten warfen. Und auf fernen Schneegipfeln schimmerte das Weiß licht.

...

(Bergrtundra, S. 245)