22.8.07

Aktse, März, Notizen von unterwegs

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Und dann muß ich noch von den Wasserfällen aus hellblauem Eis berichten, die in den schwarzen Felswänden hängen. Irgendwo, himmelwärts, fallen sie ewig, in Stille.

Und von den Fichten.


Besonders wenn man alleine ist, die eigene Spur sich im diesigen Weiß, im dunstigen Grau verwischt und man lange in dieses sich zusammenschließende grau-weiße Nichts hineingefahren ist, dann ist die erste Fichte, die auftaucht, schemenhaft, dunkel, ein Anker, eine Rettung in der fast haltlos gewordenen Weite. Man fährt darauf zu, sieht dichtes Dunkelgrün wirklich, leibhaftig werden, sieht eine schützende Mulde am Stamm, überdacht von weit gebreiteten Zweigen. Das Weiß wird weicher, der Wind läßt nach, der Fichtenwald schließt sich um einen. Von trockenen Zweigen hängt schwarze Flechte, aus den Stämmen tropft Harz. Massives Leben umgibt einen, trotz allem.

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(Bergtundra, S. 332)